Umwelt

21.07.2019, Wie viel Fläche brauchen wir?

Ökologischer Fußabdruck

Der Earth Overshoot Day fällt in diesem Jahr auf den 29. Juli und ist damit drei Tage früher als im Jahr 2018. Rein rechnerisch hat die Weltbevölkerung an diesem Tag die Ressourcen verbraucht, welche die Erde in einem Jahr erneuern kann. Die Folgen der Übernutzung werden zunehmend spürbar. Unsere vierteilige Serie informiert, welchen Beitrag jede(r) Einzelne im Alltag leisten kann.

Ökologischer FußabdruckFoto: © WikiImages - pixabay.com

Leben auf Pump: Die Menschheit entnimmt ab dem 29. Juli 2019 mehr natürliche Ressourcen wie Holz und Pflanzen, als in einem Jahr nachwachsen können. Auch wird mehr CO2 freigesetzt, als von Wäldern und Meeren gespeichert werden kann. Die Auswirkungen sind zunehmend spürbar: Lebensräume und Artenbestände schrumpfen, die übermäßige Freisetzung von Treibhausgasen wie CO2 führt zu Klimaänderungen, Schadstoffe belasten Umweltmedien wie Boden, Wasser und Luft.
 

Lebensgrundlage Boden – nutzbare Flächen werden knapp

Die verfügbare und beanspruchte Bodenfläche ist eine Möglichkeit, um unseren Umweltverbrauch sichtbar zu machen. Wie alle Ressourcen, so ist auch die verfügbare Erdoberfläche begrenzt. Bevölkerungswachstum und zunehmender Wohlstand führen zu einer steigenden Nachfrage nach nutzbaren Landflächen.

Hinzu kommt, dass sich fruchtbarer Boden extrem langsam aufbaut und nicht künstlich geschaffen werden kann. Zugleich sind Böden weltweit gefährdet durch Erosion, Verschmutzung und Versiegelung. Eine Situation, die durch Klimaänderungen vielerorts verschärft wird.

Ökologischer Fußabdruck – wie viel Fläche brauchen wir?

Indem wir Waren oder Dienstleistungen in Anspruch nehmen, nutzen wir Flächen, und zwar weltweit. Der Ökologische Fußabdruck ist eine anschauliche Methode, um das Angebot der Natur, die Biokapazität der Erde, auf der einen Seite und den menschlichen Naturverbrauch auf der anderen einander gegenüber zu stellen. Dabei wird berechnet, welche Fläche jedem Mensch rein rechnerisch zur Verfügung steht und welche Fläche wir je nach Lebensstil tatsächlich beanspruchen.

Der Ökologische Fußabdruck wird in „globalen Hektar“ angegeben. Ein globaler Hektar entspricht einem Hektar mit einer weltweit durchschnittlichen biologischen Produktivität. Als global tragfähig gilt derzeit ein Ökologischer Fußabdruck von 1,7 globale Hektar pro Kopf. Dieser Wert wird in Deutschland deutlich überschritten: Im Schnitt sind 5,4 globale Hektar erforderlich, um unseren Lebensstil zu ermöglichen. Diese verteilen sich auf folgende Lebensbereiche:

  • Konsum: 18 Prozent
  • Ernährung: 35 Prozent
  • Mobilität: 22 Prozent
  • Wohnen: 25 Prozent

So können Sie Ihren Fußabdruck veringern

In unserer 4-teiligen Serie finden Sie Tipps, wie Sie im Alltag Ihren ökologischen Fußabdruck verringern können:

1. Beitrag: Gut leben mit nachhaltigem Konsum

2. Beitrag: Nachhaltiges Wohnen

3. Beitrag: Nachhaltige Ernährung

4. Beitrag: Nachhaltig Reisen

 

Links:

Earth Overshoot Day
Brot für die Welt: Über den Ökologischen Fußabdruck
Öko-Test Magazin 7/2018: Erdüberlastungstag: Die Welt ist nicht genug
Umweltbundesamt: Globale Landflächen und Biomasse nachhaltig und ressourcenschonend nutzen
World Wide Fund WWF: Living Planet 2016