Umwelt

06.06.2017, Sonne genießen

Welcher Sonnenschutz passt zu mir?

Gerade im Urlaub zieht es uns oftmals in die Sonne. Ob am Strand, im Freibad oder im Hochgebirge, wichtig ist der entsprechende Sonnenschutz. Denn wer sich übermäßig und ungeschützt der Sonne aussetzt, riskiert akute Schäden wie Sonnenbrand oder Bindehautentzündung. Langfristig kann ein übermäßiger Sonnengenuss zu vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs führen.

Welcher Sonnenschutz passt zu mir?Foto:© Cherries - Fotolia.com

Sonnenschutz: Je nach Hauttyp und UV-Belastung

Welcher Sonnenschutz passt zu mir?Foto:© Cherries - Fotolia.com

Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sind Schutzmaßnahmen extrem wichtig. Ihre Haut ist empfindlicher als die von Erwachsenen und somit besonders gefährdet. Bei Erwachsenen kommt es auf den Hauttyp an: Personen mit sehr heller Haut (Hauttyp I) reagieren empfindlicher auf Sonneneinstrahlung als Menschen mit intensiver Bräunung (Hauttyp IV). Wer seinen Hauttyp nicht kennt, kann ihn vom Hautarzt bestimmen lassen. Eine grobe Abschätzung ist möglich z.B. unter www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/hauttypen/hauttypen.html

Zudem sollten sich die Schutzmaßnahmen nach der Höhe der UV-Belastung richten. Die Intensität der Sonneneinstrahlung variiert tageszeitlich und ist mittags besonders hoch.

Des Weiteren ist der Aufenthaltsort entscheidend: Die UV-Strahlung steigt mit zunehmender Nähe zum Äquator sowie mit zunehmender Höhenlage. Schnee, heller Sand und Wasser reflektieren und verstärken dadurch die Strahlung. Dies ist beim Urlaub z.B. im Hochgebirge, im Süden oder am Meer zu beachten.
Vorsicht auch bei Wind: Durch die kühlende Wirkung wird die Intensität der Sonne oft unterschätzt.

UV-Index: Wie hoch ist die UV-Belastung?

Der so genannte UV-Index (UVI) (www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/uv-index/uv-index_node.html) gibt die Stärke der UV-Strahlung wieder und ist weltweit einheitlich. Je höher der Wert ist, desto größer ist die Gefahr für Haut und Augen und desto höher sollte der Schutz sein. Eine Vorhersage für Deutschland finden Sie unter www.uv-index.de.

Sonnenschutzmittel: Empfindliche Haut braucht einen hohen Lichtschutzfaktor

Entscheidend bei der Auswahl von Sonnenschutzmitteln ist der Lichtschutzfaktor (LSF). Dieser gibt an, um welchen Faktor sich die Eigenschutzzeit verlängert. Wer sich beispielsweise ohne Sonnenschutzmittel etwa 10 Minuten in der Sonne aufhalten kann, kann mit einem LSF von 10 etwa zehnmal so lange, also rund eineinhalb Stunden. Diese theoretisch errechnete Zeit sollte jedoch nie komplett sondern nur zu etwa zwei Dritteln ausgeschöpft werden.

Bei der Wahl des Lichtschutzfaktors sind Hauttyp, Vorbräunung sowie die UV-Belastung und die Verweildauer in der Sonne entscheidend. Für helle und empfindliche Hauttypen sowie für Kinder wird ein hoher Schutz mit Lichtschutzfaktoren von 30 oder sogar 50 empfohlen. Sonnenschutzmittel der Schutzklasse „mittel“ (LSF 15 bis 25) halten etwa 90 Prozent der Strahlung ab und sind für Erwachsene mit unproblematischer Haut geeignet. Bei höherer UV-Belastung ist der Sonnenschutz entsprechend anzupassen.

Das Sonnenschutzmittel sollte schon vor der Sonnenbestrahlung aufgetragen werden und gründlich einziehen, damit es keine Flecken auf der Kleidung gibt. Wichtig ist, Sonnencreme reichlich aufzutragen. Wer zu sparsam eincremt, erreicht den angegebenen Lichtschutz nicht. Da durch Schwitzen, Reibung oder Aufenthalt im Wasser der Sonnenschutz gemindert wird, ist es wichtig, regelmäßig nachzucremen. Das gilt vor allem nach dem Baden und Abtrocknen. Die maximale Verweildauer in der Sonne wird dadurch jedoch nicht verlängert.

Cremes, Gel, Lotion, Spray, Schaum – das Angebot an Sonnenschutzmitteln ist groß. Letztlich ist es Geschmackssache, welches Mittel verwendet wird. Tests zu Sonnenschutzmitteln finden sich bei Stiftung Warentest (www.test.de) und Ökotest (www.oekotest.de).

Hinweis auf Nanopartikel

Physikalische UV-Filter wie Titandioxid oder Zinkoxid werden oft als Nanopartikel eingesetzt. Nach derzeitigem Kenntnisstand (www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zur-nanotechnologie.pdf) gehen davon keine gesundheitlichen Risiken aus, da die winzigen Teilchen nicht in gesunde Haut eindringen können. Für die Anwendung auf verletzter Haut besteht allerdings noch Forschungsbedarf. Zudem sollten Nanopartikel nicht eingeatmet werden.

Wer Nanopartikel aus Vorsorgegründen vermeiden will, findet Angaben im Verzeichnis der Inhaltsstoffe. Hinter dem Namen der nanoförmigen Bestandteile muss das Wort „Nano“ in Klammern vermerkt sein.

Sonne unbeschwert genießen

Wer einige Regeln beachtet, kann die Sonne unbeschwert genießen. Wichtig ist, lichtentwöhnte Haut nicht plötzlich starker Sonneneinstrahlung auszusetzen und immer auf passenden Sonnenschutz zu achten. Dies gilt insbesondere zu Beginn der Badesaison bzw. des Urlaubs.

  • Wer sich längere Zeit im Freien aufhält, sollte an Sonnenbrille, geeignete Kleidung und Kopfbedeckung sowie Sonnencreme denken. Die Mittagssonne ist besonders intensiv. Suchen Sie deshalb zwischen 11 bis 15 Uhr möglichst einen schattigen Platz auf.
  • Gewöhnen Sie Ihre Haut langsam an die Sonne. Zu Beginn der Badesaison bzw. des Urlaubs sollte man nur kurze Sonnenbäder nehmen und unbedeckte Haut mit einem geeigneten Sonnenschutzmittel schützen. Ausgedehnte Sonnenbäder sind auch mit Sonnenschutz nicht zu empfehlen.
  • Kinder unter einem Jahr sollten grundsätzlich nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden, geeignete Kleidung und einen Sonnenhut tragen. Sonnenschutzmittel belasten die empfindliche Babyhaut unnötig und werden daher in den ersten 12 Monaten nicht empfohlen.
  • Kleinkinder unter drei Jahren sollten geeignete Kleidung, Hut und Sonnenbrille tragen. Gesicht, Nacken und Ohren sind besonders empfindlich und sollten durch eine Kopfbedeckung mit breitem Rand geschützt werden. Unbedeckte Körperstellen sollten mit einem Sonnenschutzmittel eingecremt werden.
  • Wer Medikamente einnimmt, sollte seinen Arzt oder Apotheker befragen, ob diese die Lichtempfindlichkeit erhöhen. Auf Kosmetika und Parfüms sollte man beim Sonnenbaden verzichten. Es besteht die Gefahr einer bleibenden Pigmentierung.

Links:

www.stmgp.bayern.de/vorsorge/umwelteinwirkungen/uv-strahlung/