Verbraucherrecht
06.06.2017, Cyberattacken vermeiden
So schützen Sie sich gegen WannaCry und Ransomware
Cyber-Kriminelle haben wieder zugeschlagen. Der Trojaner WannaCry hat in rund 150 Ländern unzählige Rechner infiziert, die Inhalte verschlüsselt, die nur gegen Lösegeldzahlung wieder freigegeben werden. Die Angreifer haben die Bedeutung und den Geldwert der Daten erkannt.
Die Vorkommnisse machen deutlich, dass es bei der digitalen Aufklärung Nachholbedarf gibt. Die Verwundbarkeit der Verbraucher ist groß. Angriffe aus dem Netz kann man nicht verhindern, das Bewusstsein für IT-Sicherheit aber durchaus schärfen. Oft kann mit einfachen Maßnahmen starker Schutz erreicht werden.
„Halten Sie Ihr Betriebssystem und die Schutzsoftware mit Virenscanner und Firewall immer auf dem aktuellsten Stand“ rät Judit Maertsch, Projektleiterin Finanzen beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB). Schadprogramme greifen oft über Social Media oder Pishing E-Mails an. „Ignorieren Sie E-Mails von Unbekannten und öffnen Sie keine verdächtigen Links oder Anhänge wie Rechnungen und Bewerbungsunterlagen mit zip-Dateien“ ergänzt die Finanzexpertin.
Wie kann man sich schützen?
Wir haben eine Checkliste mit den wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie Sie sich vor Schadsoftware schützen können:
- Haftpflicht-, und Hausratversicherung prüfen (Internet-Deckung soll vorhanden sein)
- Im Betriebssystem müssen stets die neusten Sicherheits-Updates heruntergeladen werden. Hierfür Funktion „Automatisches Update“ aktivieren.
- Auf dem Rechner müssen als Minimalanforderung antivirus und firewall Software installiert und immer auf dem aktuellsten Stand sein.
- Regelmäßig Backups erstellen und die wichtigsten Dateien auf einem externen Speichermedium (Festplatte, USB-Stick oder SD-Karte) sichern. Nach einem Trojanerbefall können die Dateien dann wieder auf den Rechner gespielt werden.
- Keine E-Mails von Unbekannten öffnen. Prüfen Sie die Echtheit vom E-Mail
- Absender mit dem Mouse-Over Effekt (Mauszeiger auf den Absendername halten, dabei nichts anklicken: Die echte E-Mail Adresse wird daraufhin eingeblendet).
- Keine Links in E-Mails anklicken.
- Vorsicht bei E-Mail-Anhängen in .zip oder .exe Formaten. Diese sind Programmdateien und enthalten mit großer Wahrscheinlichkeit eine Schadsoftware, den Trojaner. Nicht öffnen!
- Bei einem Trojanerbefall den Rechner sofort von Stromnetz und Akku trennen. Vielleicht wurden noch nicht alle Ihrer Dateien verschlüsselt, einige können nach Neustart noch gerettet werden. In diesem Fall soll die Festplatte mehrfach neu formatiert werden, um die Reste der Schadsoftware zu entfernen.
- Wenn der Rechner doch infiziert wird und die Dateien verschlüsselt wurden: Nicht auf Lösegeldforderungen eingehen. Es ist nicht sichergestellt, dass die Erpresser Ihre Dateien nach der Zahlung in der Internetwährung Bitcoin wieder entsperren. Besser die Polizei benachrichtigen und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik https://www.bsi.bund.de um Hilfe bitten.
Stand 01.06.2017
Was Sie bei Verschlüsselungstrojaner-Befall tun können, erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher in den Beratungsstellen des VSB.