VSB News

10.09.2021

„Schule fürs Leben“ – wir sind dabei

Im Januar 2020 beschloss das Kabinett der Bayerischen Staatsregierung das Bildungskonzept „Schule fürs Leben“. Unter diesem Begriff werden in verpflichtenden Projektwochen Alltagskompetenzen und Lebensökonomie vermittelt. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Schüler*innen mehr Verbraucherbildung benötigen, um fit für den Alltag zu sein. Was sich genau hinter dem Konzept verbirgt und wie der VerbraucherService Bayern Lehrerkräfte und Schüler*innen bei der Ausgestaltung und Umsetzung unterstützt, erfahren Sie hier.

„Schule fürs Leben“ – wir sind dabeiFoto: © Syda Pictures - stock.adobe.com

Schule fürs Leben – was ist das?

Im Rahmen einer Projektwoche gestalten Lehrkräfte und ausgewählte externe Fachexperten den Unterricht gemeinsam. Das heißt, schulische Inhalte werden um praktische Erfahrungen ergänzt und gewohnte Schulstrukturen werden aufgebrochen. In solch ein verändertes Bildungsumfeld betten sich Themen aus den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Umweltverhalten, Haushaltsführung sowie selbstbestimmtes Verbraucherverhalten inklusive Finanzkompetenzen. Bayerns Schüler*innen setzen sich so mit alltagsrelevanten Problemstellungen, wie beispielsweise dem Umgang mit Geld, auseinander. Alle Schüler*innen durchlaufen in der Grundschule (Klassen 1 bis 4) und der weiterführenden Schule (Klassen 5 bis 9) je eine Projektwoche. Dafür stehen pro Schuljahr circa fünf Millionen Euro Haushaltsmittel zur Verfügung. „Schule fürs Leben“ stärkt den Praxisbezug der Schüler*innen und bereitet sie mit lebensrelevantem Rüstzeug auf ein selbstbestimmtes, verantwortungsbewusstes Leben vor. Denn „Alltagskompetenzen zu erwerben bedeutet, sich Wissen und Fähigkeiten fürs Leben anzueignen“, erläutert Juliana Daum, Landesvorsitzende des VSB.

VerbraucherService Bayern unterstützt mit Vorträgen und Arbeitseinheiten

Der VerbraucherService Bayern unterstützt Lehrer*innen unter anderem mit der VSB-Finanzschule im Bereich Finanzkompetenzen. Praxiserprobte Finanzreferent*innen kommen real oder digital in die Klassenzimmer, um alltagsrelevantes Finanzwissen neutral und anbieterunabhängig zu vermitteln.
In den folgenden fünf Einheiten kann dies ab der 9. Jahrgangsstufe geschehen:

  1. Girokonto
    Was ist ein Girokonto? Welche Funktionen hat es? Worauf ist bei Auswahl und Eröffnung zu achten? Was darf ein Girokonto kosten?
  2. Kredite
    Was sind Kredite und welche Formen gibt es? Wann macht ein Kredit Sinn und wann eher nicht? Was versteht man unter einer Bürgschaft? Was ist die SCHUFA? Was passiert, wenn ein Kredit nicht zurückbezahlt wird?
  3. Zahlungsarten
    Welche unterschiedlichen Zahlungsarten gibt es? Welche Vor- und Nachteile haben sie? Welche sind verbraucherfreundlich, sind also tatsächlich sicher und kostengünstig?
  4. Versicherungen
    Welche Versicherungen sind absolut notwendig und warum? Welche Versicherungen sollten Berufsanfänger abschließen und welche sind eher „nice-to-have“? Worauf ist bei Vertragsabschluss zu achten?
  5. Sparen/Anlegen
    Warum ist Sparen bzw. Anlegen wichtig? Welche Möglichkeiten gibt es und worauf ist dabei zu achten? Wie unterstützen Staat oder Arbeitgeber dabei? Warum sollte so früh wie möglich damit begonnen werden? Welchen Nutzen hat man davon?

Haben die teilnehmenden Schüler*innen im Rahmen der Projektwoche alle fünf Einheiten absolviert, erhalten sie im Anschluss ein Teilnahmezertifikat.

Weiteres Angebot – Partnerschule Verbraucherbildung Bayern

Im Rahmen von „Schule fürs Leben“ haben die Schulen zusätzlich die Möglichkeit, an etablierten Programmen wie „Partnerschule Verbraucherbildung Bayern“ teilzunehmen. Mit diesem Programm möchte das Staatsministerium für Verbraucherschutz und das Kultusministerium die Lehrkräfte unterstützen und die Schüler*innen ermutigen, kompetent und eigenverantwortlich bei lebensökonomischen Belangen zu handeln. Mit Wissen über Geld und Kompetenzen in Konsum, Medien, Umwelt und Ernährung, kurz: Verbraucherbildung. Jede beteiligte Schule bearbeitet eigenverantwortlich zwei Themenfelder der Verbraucherbildung. Unterstützung erhält sie dabei vom Team des VerbraucherService Bayern, das als Ansprechpartner für Rückfragen während des gesamten Programms zur Verfügung steht. Die Schulen profitieren also unmittelbar von den Erfahrungen aus der Beratungspraxis des VerbraucherService Bayern. Weiterführende Informationen dazu finden interessierte Lehrkräfte hier.

Weitere Informationen zu Finanzthemen finden Verbraucher*innen im VSB-Finanzkompass und den regelmäßig stattfindenden Webinaren.