Presse
09.10.2023, Vielversprechend für Ernährung und Klima?
Trendlebensmittel Algen
Algen haben im menschlichen Speiseplan vor allem im asiatischen Raum eine lange Tradition. Nori, Wakame, Kombu, Hijiki, Ulva oder Zuckertang sind die bekanntesten essbaren Arten. Die sogenannten Makroalgen werden meist getrocknet angeboten. Die Mikroalgen Chlorella und Spirulina gibt es vor allem als pulverförmige Nahrungsergänzung. Neben Algenöl erhalten Verbraucher*innen verschiedene Produkte mit Algen als Zutat, zum Beispiel Riegel oder Getränke. Bei veganen Fisch-Ersatzprodukten sorgen Algen für einen typisch fischigen Geschmack. Was bringt das Trendlebensmittel für die Ernährung und fürs Klima? Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) informiert.
Algen sind kalorienarm und sehr ballaststoffreich. Getrocknet können sie bis zu 75 Prozent aus Ballaststoffen bestehen. Sie enthalten zahlreiche Nährstoffe wie Beta-Carotin, Vitamin C, E und B12. Daneben liefern sie Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Selen, Zink und Jod. Der Gehalt an Nährstoffen hängt allerdings stark von der Qualität des Wassers ab, in dem die Algen wachsen. „Insbesondere der teilweise hohe Jod-Gehalt gerät immer wieder in den Fokus“, erklärt Uta Toellner, Ernährungsexpertin beim VSB. Je nach Art enthalten getrocknete Algenprodukte zwischen fünf und 11.000 Milligramm Jod pro Kilogramm. Die tägliche Aufnahmeempfehlung liegt bei 200 Mikrogramm. „Eine verpflichtende Kennzeichnung für den Jodgehalt gibt es bislang aber nicht“, so Toellner. Eine hohe Jodzufuhr kann besonders Personen mit Schilddrüsenproblemen schaden. Betroffene sollten auf den Verzehr von Nahrungsergänzungsmitteln mit Meeresalgen verzichten.
Dennoch steckt in Algen viel Potential. Die Algenbiomasse kann vollständig genutzt werden, es gibt kaum Reststoffe wie Schalen oder Wurzeln und sie wachsen viel schneller als unsere landwirtschaftlichen Nutzpflanzen. Nicht nur die Lebensmittelindustrie nutzt die vielfältigen Eigenschaften der gelierenden und verdickenden Algen, auch Forschung und Start-ups beschäftigen sich vermehrt mit der Nutzung für Fleischersatzprodukte, Proteinextrakte sowie die Gewinnung der hochwertigen Omega-3 Fettsäuren.
Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp: Algen – dem Trendlebensmittel auf der Spur