Energie

20.07.2010

Augen auf beim Kauf eines Fernsehgerätes

Ab 20. August 2010 gelten neue Anforderungen an den Stromverbrauch von Fernsehern. Wer vor diesem Zeitpunkt ein neues Gerät kaufen möchte, sollte besonders kritisch auf den Stromverbrauch achten, damit er sich keinen ineffizienten Ladenhüter ins Haus holt.

Fernsehgeräte als Stromfresser
Der Stromverbrauch wird beim Kauf von Unterhaltungselektronik oft noch zu wenig berücksichtigt. Während Kühlschränke in den letzten 10 Jahren deutlich sparsamer wurden, entpuppt sich so manches neue Fernsehgerät als wahrer Stromfresser. Denn der Stromverbrauch hängt wesentlich ab von Größe und Auflösung des Bildschirms. Dies kann teuer werden: Sehr große Plasma-Fernseher können bei vier Stunden täglicher Nutzung Stromkosten in Höhe von über 100 Euro pro Jahr verursachen (Strompreis: 23 Cent pro Kilowattstunde). Bei kleinen LCD-Geräten dagegen belaufen sich die jährlichen Kosten lediglich auf 10 bis 20 Euro.

Da zudem die technische Ausstattung eine wichtige Rolle spielt, können sich die Verbrauchswerte auch bei gleicher Bildschirmgröße deutlich unterscheiden. Anders als bei Kühlschränken und Waschmaschinen gibt es für Fernseher derzeit keine Kennzeichnungspflicht, die über den Stromverbrauch aufklärt.

Obergrenzen für den Stromverbrauch ab 20. August 2010
Um den Stromverbrauch zu begrenzen, gelten ab 20. August 2010 neue Anforderungen an die Leistungsaufnahme von TV-Geräten im Betrieb. Von diesem Zeitpunkt an soll jeder neu auf den Markt kommende Fernseher maximal so viel Strom verbrauchen wie ein bisheriges Durchschnittsgerät. Von April 2012 an müssen die Geräte um 20 Prozent sparsamer sein als der heutige Durchschnitt. Bereits im Januar 2010 wurden Vorgaben für den Verbrauch im Stand-by-Betrieb und bei ausgeschaltetem Gerät wirksam, die im August 2011 weiter verschärft werden.

Verbraucher, die vor dem 20. August 2010 einen neuen Fernseher kaufen, sollten besonders kritisch auf den Stromverbrauch achten, damit sie sich keinen ineffizienten Ladenhüter ins Haus holen. Doch auch in Zukunft dürfen große Modelle mehr Strom verbrauchen als kleine Apparate. Verbraucher sollten deshalb ein Gerät wählen, das ihren Anforderungen entspricht und nicht aufwändiger ausgestattet ist als erforderlich.

Testberichte und Online-Checks
Testberichte beispielsweise von Stiftung Warentest bieten eine neutrale Entscheidungsgrundlage. Ein aktueller Test zu Fernsehgeräten findet sich in der Ausgabe test 5/2010. Die unter www.test.de/fernseher abrufbare Datenbank enthält alle seit 2007 getesteten Geräte und kann für fünf Euro (bzw. ein Euro für ein Einzelprodukt) freigeschaltet werden.

Eine Orientierungshilfe bietet der BUND unter www.bund.net/tv-finder. Hier sind rund 500 Geräte nach Verbrauch und Größe aufgelistet, auch technische Funktionen können bei der Suche berücksichtigt werden. Neben dem interaktiven TV-Finder gibt es eine aktuelle Übersicht der 10 sparsamsten Modelle in fünf Größenklassen zum Ausdrucken.

Der Online-Check TV-Geräte der Initiative Energieeffizienz ist abrufbar unter www.stromeffizienz.de/stromspar-service/check-tv-geraete.html. Hier können die jährlichen Stromkosten sparsamer und ineffizienter Geräte in unterschiedlichen Produktklassen verglichen werden.

Auch die Verbraucherinformationskampagne EcoTopTen bietet unter www.ecotopten.de/produktfeld_fernsehen.php umfangreiche Informationen rund ums Thema Fernsehen.

Die passende Bildschirmgröße für Ihre Räume
Wählen Sie eine passende Größe, denn große Geräte verbrauchen in der Regel mehr Strom und sind für kleine Zimmer überdimensioniert.

Für die meisten Räume ist eine Bildschirmdiagonale zwischen 66 und 81 Zentimeter (26 bis 32 Zoll) ausreichend. Zur Orientierung: Der Sitzabstand zum Fernseher sollte der fünf- bis siebenfachen Höhe des Bildes entsprechen. So sollte der Sessel bei einer Bildhöhe von 40 Zentimetern knapp drei Meter vom Gerät entfernt sein.

Hochauflösende Bildschirme zeigen nicht immer die besten Bilder
HD-Qualität gibt es momentan vor allem bei DVDs und Blue-Ray-Discs sowie bei einigen über Satellit ausgestrahlten Sendern. Eine hohe Bildschirmauflösung bringt dagegen wenig, wenn nur detailarmes Standardfernsehen empfangen wird. Wer nur analoges Kabelfernsehen oder digitales Fernsehen über Antenne (DVB-T) empfängt, sollte auf einen hochauflösenden Großfernseher verzichten. Die fehlenden Informationen müssen hochgerechnet werden, was zu Bildfehlern führen kann.

Ausstattung und Technologie – der richtige Fernseher für die eigenen Ansprüche
Die technischen Merkmale wirken sich auf den Energieverbrauch aus. Wer herausfinden will, welche Ausstattung für den eigenen Bedarf sinnvoll ist, dem hilft die interaktive Entscheidungshilfe von EcoTopTen unter www.ecotopten.de/prod_fernsehen_prod_tool2.php.