Energie

04.05.2020

Stromspar-Tipps für das Home Office

Seit Wochen leben die Menschen aufgrund der COVID-19-Pandemie mit großen Einschränkungen. Kontaktverbote, Mindestabstände und das Arbeiten aus dem Home Office stellen sie vor neue Herausforderungen. Wer von zuhause aus arbeitet, beansprucht zahlreiche elektronische Geräte stärker als zuvor. Wie betroffene Verbraucher*innen Energie und damit Stromkosten sparen – vom Computer bis zum Wäschetrockner – erfahren Sie hier.

Stromspar-Tipps für das Home OfficeFoto: © Sergej Toporkov - Fotolia.com

Computer: Es kommt auf das Modell an

Beim Computer beeinflussen die Bauart und die Leistungsfähigkeit den Stromverbrauch erheblich. So benötigt ein Standard-Laptop für typische Büroanwendungen während eines achtstündigen Arbeitstages im Dauerbetrieb etwa eine Fünftel Kilowattstunde. Bei einem etwa gleichstarken Desktop-PC (bezeichnet meist ein stehendes Computergehäuse mit einem separat stehenden Bildschirm) ist mit dem dreifachen Verbrauch zu rechnen. In sechs Wochen Home Office macht das rund zwei Euro Stromkosten beim Laptop und rund sechs Euro beim Desktop-PC. Hoch gerüstete Gamer-PCs besser nicht über einen längeren Zeitraum im Home-Office verwenden, da deren wesentlich höhere Leistungsfähigkeit auch bei Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Surfen im Internet zu höherem Verbrauch führt. Im Vergleich zu einem niedriger ausgestatteten Desktop-PC ist der Stromverbrauch bei hoch gerüsteten Gamer-PCs um rund 70 Prozent höher.

Versetzen Sie den PC während Arbeitspausen in den Energiesparmodus, verringert sich der Verbrauch bereits deutlich. In den Energieoptionen lassen sich genaue Energiespar-Einstellungen vornehmen. Nachts und bei längeren Arbeitspausen den PC ausschalten.

Geschirrspülmaschine: Voll beladen und Sparprogramm wählen

Beladen Sie die Geschirrspülmaschine immer vollständig und wählen Sie ein Sparprogramm. Ein Blick in die Bedienungsanleitung hilft dabei das Sparprogramm zu finden, da es oft unterschiedlich bezeichnet wird. Sparprogramme benötigen meistens mehr Zeit als Normalprogramme, aber der Stromverbrauch liegt bis zu 30 Prozent niedriger. Wer eine neue Maschine benötigt, schaut am besten vor dem Kauf auf das Energielabel und entscheidet sich für die beste Effizienzklasse A+++.

Heizung: Bedarf optimieren, Zimmertüre schließen

Der Wärmeenergieverbrauch lässt sich reduzieren, wenn Sie die Raumtemperatur gezielt nach Bedarf am Thermostatventil des Heizkörpers einstellen und nachts und bei längeren Arbeitspausen im Arbeitszimmer reduzieren. Besonders komfortabel ist ein elektronisches Heizkörperthermostat: Einmal programmiert regelt es die gewünschte Raumtemperatur nach den vorab eingestellten Uhrzeiten. Ein Irrglaube ist, dass ein auf höchster Stufe eingestellter Heizkörper am schnellsten den Raum erwärmt. Zimmertüren zu weniger beheizten Räumen, außer beim Lüften, schließen.

Herd, Backofen, Wasserkocher: Clever kochen und backen

Wer viel zuhause ist, kocht wahrscheinlich auch mehr. Frische Lebensmittel statt Tiefkühlkost zuzubereiten, verbraucht weniger Energie, da weder Tiefkühlen noch Wiederauftauen nötig ist. Wasser bringt man am energiesparendsten mit dem Wasserkocher zum Kochen, statt mit dem Herd. Nur ein Induktionsherd kann das genauso effizient. Der Wasserkocher sollte nur die benötigte Menge Wasser aufheizen und nicht immer maximal gefüllt werden. Durch die gleiche Größe von Kochgeschirr und Durchmesser der Kochstelle, lässt sich zusätzlich Energie sparen. Es lohnt sich außerdem die Restwärme des Herds zu nutzen und Kochstellen früher auszustellen.

Wenn möglich beim Backofen die Heiß- oder Umluftfunktion nutzen. Dies spart das Vorheizen und ermöglicht in der Regel eine 20 bis 30 Grad niedrigere Backtemperatur.

Kaffeemaschinen: Kurze Betriebszeit und Abschalten

Verwenden Sie für größere Mengen Filterkaffee eine Thermoskanne statt die Warmhalteplatte der Filterkaffeemaschine. Bei der Kaffeezubereitung durch Kaffeevollautomaten verbrauchen Sie viel Strom für das Halten der Betriebstemperatur und für die Stand-By Funktion. Daher lautet die Empfehlung, bei programmierbaren Maschinen eine möglichst kurze Betriebszeit einzustellen. Geräte ohne selbsttätige Ausschaltfunktion sofort nach dem Brühen abschalten. Darüber hinaus ist es ratsam, Kaffeeautomaten regelmäßig zu reinigen und zu entkalken. Kaffeeautomaten haben zwar kein Energielabel, aber Maschinen mit dem Umweltzeichen Blauer Engel sind besonders sparsam.

Licht: LED-Lampen einsetzen

Wer Glüh- oder Halogenlampen für Arbeitsplatzbeleuchtung verwendet, verbraucht fünf bis sechsmal so viel Strom wie mit LED-Lampen. Die Umrüstung lohnt sich in der Regel auch finanziell. Nach dem Austausch alter Leuchtmittel durch sparsamere, lässt sich das Geld nach weniger als zwei Jahren wieder einsparen.

Mehrfachsteckdosen: Unnötigen Stromverbrauch vermeiden

Einige ausgeschaltete elektrische Geräte, die in der Steckdose stecken, verbrauchen auch Strom. Es ist deshalb empfehlenswert, abschaltbare Mehrfachsteckdosen zu verwenden und sie auszuschalten, wenn Sie die angeschlossenen Geräte nicht mehr verwenden. So genannte Master-Slave-Steckdosen schalten selbsttätig weitere Geräte, beispielsweise PC-Peripherie, vom Netz, haben aber einen Eigenverbrauch, der bei 1 bis 2 Watt liegt. Achten Sie beim Kauf dieser Elektrogeräte auf das Umweltzeichen „Blauer Engel“.

Router und WLAN-Repeater: Ausschalten spart Energie

Router gelten als richtige Strom-Großverbraucher. Sie verbinden den PC in der Regel über eine WLAN-Verbindung mit dem Internet. Sie verringern deren Verbrauch, indem Sie die Datenübertragungsfunktionen zeitlich begrenzen und beispielsweise nachts abschalten. Wer nachts außerdem WLAN-Empfänger (PC, Handy, Smart TV) komplett ausschaltet, verringert damit auch den Stromverbrauch des Routers. Gleiches gilt für WLAN-Repeater. WLAN-Repeater erweitern die Reichweite des Funknetzes und kommen deshalb häufig in großen Wohnungen oder Häusern zum Einsatz.

Wäschetrockner: Wenn möglich Wind und Sonne nutzen

Wäschetrockner verbrauchen sehr viel Strom. Je nasser die Wäsche beim Beladen des Geräts ist und je trockner sie werden soll, desto mehr Energie benötigt der Trockner. Feuchtegesteuerte Geräte arbeiten besonders effizient, da sie automatisch abschalten, sobald der eingestellte Feuchtegrad der Wäsche erreicht ist. Die beste Effizienzklasse ist A+++. Wenn möglich, die Wäsche zum Trocknen aufhängen. Das ist im Home Office während kurzer Arbeitspausen gegebenenfalls leichter möglich als sonst.

Individuelle Stromspartipps erhalten Verbraucher*innen bei der Energieberatung des VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB). Mehr Informationen unter Tel. 0800 – 809 802 400.