Ernährung

24.01.2019, Warenkunde mit Rezepten

Pastinaken - Vom Teller fast verschwunden

Die vor einigen Jahren noch weitgehend unbekannte Pastinake befindet sich zunehmend auf dem Vormarsch auf deutschen Märkten und Speisekarten. Zurecht, ist die kalorienarme Pastinake doch ein wahres Multitalent. Bis ins 18. Jahrhundert galt das Wurzelgemüse sogar als Grundnahrungsmittel. Danach wurde sie zunehmend durch die schneller wachsende und ertragreichere Kartoffel verdrängt.

Pastinaken - Vom Teller fast verschwundenFoto: © ulleo - Pixabay.com

Pastinaken schmecken süßlich-würzig und erinnern geschmacklich an Karotten und Sellerie oder Petersilienwurzeln, sind aber milder. Pürierte Pastinaken sind aufgrund ihres milden Geschmacks und ihrer Bekömmlichkeit häufig Bestandteil von Babyfertignahrung. Pastinaken sollten nicht zu dunkel angebraten werden, da sie ansonsten einen bitteren Geschmack bekommen. Die Blätter der Pastinake können Sie in der Küche zum Würzen von Speisen verwenden.

Vor dem Gebrauch sollten die weiß oder weißlich-gelblichen Wurzeln mit einer Bürste unter fließendem Wasser gereinigt werden. Die fleischige Knolle wird bis zu 40 cm lang und 8 cm dick. Sie wird geschält oder geschabt und kann dann wie Karotten oder Sellerie zubereitet, also roh gegessen, gekocht, geschmort, gedämpft oder gedünstet werden. Man kann sie auch zu Pürees oder Cremesuppen verarbeiten.

Herkunft

Die Pastinaken, auch Moorwurzel, Hammelmöhre oder Hirschmöhre genannt, gehört zur Familie der Doldenblütler. Sie ist in Europa und im westlichen Asien verbreitet und zählt zu den ältesten Pflanzen, die die Menschen gegessen haben. Vermutlich wurden sie bereits in der Steinzeit gesammelt. Die Römer waren die ersten, die Pastinaken kultivierten. Sie verbreiteten sie auch über Europa.

Die kalorienarme Pastinake (64 kcal / 100 g) ist reich an Mineralstoffen wie Kalium, Calcium, Eisen und Folsäure. Sie enthält außerdem mehr Vitamin C als die Karotte, aber deutlich weniger Betacarotin als diese. Ein Teil der in der Pastinake enthaltenen Kohlenhydrate besteht aus Pektin und Inulin, die zu den Ballaststoffen zählen und darmregulierend wirken. Da diese Mehrfachzucker im Darm nicht abgebaut werden und somit den Blutzuckerspiegel nicht belasten, sind Pastinaken besonders für Diabetiker sehr gut geeignet. Der aromatische Geschmack stammt von den ätherischen Ölen, diese können bei manchen Menschen hautreizend wirken.

Quelle: DEBInet 2019

Saison

Die Hammel- oder Hirschmöhre hat Ihre Saison zwischen August und November. Die später geernteten Wurzeln sind intensiver und würziger als früh geerntete. Pastinaken vertragen auch Frost und können, kühl und dunkel gelagert, bis ins Frühjahr aufbewahrt werden.

Einkauf

Beim Kauf von Pastinaken sollte die Haut fest und straff sein und bei Druck nicht nachgeben. Da Pastinaken leicht brechen, muss man sie vorsichtig handhaben. Pastinaken lassen sich mehrere Tage im Kühlschrank lagern. Zu lange Lagerung kann Bitterkeit hervorrufen.

Rezepte:

Pastinaken-Möhren-Rohkost für 4 Personen

Zutaten:
3 Pastinaken
3-4 Möhren
1 Tasse Kresse
1/8 l Joghurt
2 EL kleingehackte Kräuter (gerne das frische Grün der Pastinaken)
Zitronensaft
Salz
2 EL Öl

Zubereitung:
Die Pastinaken und Möhren waschen, die Schale abschaben, dann fein raspeln und mit der Kresse vermengen. Aus den restlichen Zutaten eine Marinade herstellen und mit der Rohkost vermischen.

Curry-Pastinaken-Suppe für 4 Personen

Zutaten:
500 g Pastinaken
1 TL gemahlener Koriander, 1/2 TL gemahlenes Kurkuma
600 ml Gemüsebrühe
400 ml Milch
1 Spritzer Tabasco, Salz /Pfeffer
2 EL Saure Sahne
Petersilie oder Koriander gehackt

Zubereitung:
Die Pastinaken waschen, schälen und in 2 cm große Würfel schneiden. Bis zum weiteren Gebrauch mit kaltem Wasser bedecken. Butter in einer Stielkasserolle schmelzen. Die Gewürze zugeben, andünsten, ohne sie zu bräunen, um das Aroma freizusetzen. Die abgetropften Pastinaken zugeben und unter ständigem Rühren gut mit den Gewürzen bedecken. Milch und Brühe zugeben und etwa 20 Minuten zugedeckt kochen, bis die Pastinaken gerade eben weich sind. Die Suppe durch ein Sieb streichen oder pürieren. Erneut aufwärmen und mit Tabasco, Salz und weißem Pfeffer abschmecken. Auf jede Portion saure Sahne geben und mit frischem Koriander oder Petersilie bestreut servieren.