Ernährung
18.05.2021, Ernährungstipp
Wie gesund sind Chia-Samen
Eines des bekanntesten Superfoods der letzten Jahre sind Chia-Samen. Zu seinen Superkräften sollen der Schutz des Herz-Kreislauf-Systems, die Förderung der Verdauung und die Unterstützung beim Abnehmen zählen. Doch können diese Versprechen gehalten werden?
Heimisch in Mexiko und Guatemala, haben Chia-Samen seit 2009 auch Einzug in europäische Supermärkte, Produkte und Rezeptbücher gehalten. Die Körner zählen durch ihren hohen Fettgehalt von über 30%, wie auch Leinsamen und Sesam, zu den Ölsaaten.
Was steckt in Chia-Samen?
Chia-Samen haben in der Tat einiges zu bieten: Der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren kann helfen, den Blutdruck sowie den Cholesterinspiegel niedrig zu halten und somit das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall zu senken. Des Weiteren sind die Samen reich an Mineralstoffen und Vitaminen und können so einen guten Beitrag zur täglichen Nährstoffversorgung leisten. Vor allem für Vegetarier und Veganer stellen sie eine sehr gute Eiweißquelle dar.
Ein Drittel des Gewichts von Chia-Samen machen unverdauliche Ballaststoffe aus. Diese wirken verdauungsfördernd und helfen eine gesunde Darmflora aufrechtzuerhalten.
Beliebt vor allem in der veganen Küche
Das Quellvermögen der Chia-Samen hat diesen in der Küchenpraxis mittlerweile einen wichtigen Platz eingeräumt. Weicht man die Samen in Flüssigkeit ein, bilden sie ein Gel aus, das zum Eindicken von Puddings, Smoothies, Müsli oder Marmelade verwendet werden kann. Dieses kann neben Gelierzucker in die Reihe von Gelatine und Agar-Agar eingereiht werden.
Lässt man einen Esslöffel Chia-Samen in vier Esslöffeln Wasser mindestens 10 Minuten quellen, kann diese Mischung auch als veganer Ersatz für ein Ei in Kuchen, Brot und Backwaren verwendet werden.
Abnehmen mit Chia-Samen?
Das Quellvermögen der Chia-Samen im Magen hat eine Volumenvergrößerung der Nahrung zur Folge. Hierdurch können sie für ein anhaltendes Sättigungsgefühl und stabilen Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit sorgen. Jedoch lässt sich ein Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Chia-Samen und einem Gewichtsverlust wissenschaftlich derzeit nicht belegen.
Wenn man Chia-Samen isst, sollte man immer ausreichend Flüssigkeit aufnehmen, da diese ein Vielfaches an Wasser binden können.
Heimische Alternativen: günstiger und ökologischer
Chia-Samen werden heute vor allem in Mittelamerika, Südostasien oder Australien angebaut und hier zu Lande teuer verkauft. Für den Anbau, die Verarbeitung und den Transport nach Europa sind sehr viele Ressourcen notwendig. Die Wasser- und Kohlendioxidbilanzen fallen denkbar schlecht aus.
Der VerbraucherService Bayern empfiehlt deshalb heimische Alternativen zu nutzen.
Leinsamen, Rapsöl oder Nüsse verfügen über eine ähnliche Nährstoffzusammensetzung wie Chia-Samen und enthalten ebenfalls eine Reihe wichtiger Mineralien und Vitamine.
Empfohlene Aufnahme von Chia-Samen
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat Chia-Samen als „neuartiges Lebensmittel“ auf deren gesundheitliche Unbedenklichkeit geprüft und sie als sicher eingestuft. Das Allergierisiko wird als gering eingeschätzt, kann aber nicht ausgeschlossen werden.
Die tägliche Aufnahme an Chia-Samen sollte lauf EFSA die Menge von 15 Gramm nicht überschreiten, um Nebenwirkungen wie Blähungen zu vermeiden. In verarbeiteten Lebensmitteln wie Backwaren oder Müsli dürfen Chia-Samen höchstens zu 10 % enthalten sein.
Eine mittlerweile große Anzahl angereicherter Produkte hat Einzug in unsere Supermärkte und Bäckereinen gefunden. Wer viele Lebensmittel mit Chia-Samen isst, sollte darauf achten, die Höchstemenge von 15g am Tag nicht zu überschreiten.
Weitere Informationen zu diesem und weiteren Ernährungsthemen erhalten Sie in den Beratungsstellen des VerbrauchreService Bayern.