Hauswirtschaft
09.02.2023
Auf dem Prüfstand: Multitalent Küchenmaschine
Verbraucher*innen stehen aufgrund der Vielzahl von Modellen und der unterschiedlichen Preisspanne von Küchenmaschinen zahlreichen Auswahlmöglichkeiten gegenüber. Eine Küchenmaschine ersetzt viele einzelne Geräte und spart somit Platz, verrichtet schwere Arbeiten schnell und effizient. Aber nicht jede Maschine leistet alles gleich gut.
Vor einem Kauf stehen grundlegende Überlegungen an. Je mehr Sie sich im Klaren sind, welche Funktionen Ihre Maschine ausführen soll, wie oft sie im Einsatz ist und welche Mengen Sie verarbeiten, desto gezielter können Sie auf die Suche nach einem für Ihre Ansprüche passenden Gerät gehen.
Bei gelegentlicher Nutzung reicht ein einfacheres, günstigeres Modell, das individuell bei Bedarf durch Zubehör zu erweitern ist. Bei sehr regelmäßiger Nutzung lohnt es sich, etwas mehr zu investieren.
Diese Aufgaben verrichten Küchenmaschinen:
- Teige kneten und rühren
- Sahne oder Eischnee schlagen
- Gemüse zerkleinern und raspeln
- Pürieren von Obst und Gemüse
- Nüsse zerkleinern und mahlen
- Mixen von Speisen, Säften, Smoothies
- Getreide mahlen (eventuell auch Kaffee oder Gewürze)
- Pasta herstellen
- Saft pressen, entsaften
- Eis zerkleinern
- Hackfleisch herstellen
Tipp: Mit dem Fleischwolf lässt sich auch zäher Plätzchenteig formen.
Diese Ausstattungsmerkmale bieten mehr Komfort:
- Kabelrollautomatik
- Zubehörschublade
- Integrierte Waage
- Elektronischer Timer mit Programmierung
- Programmierte Knetprogramme
- Digitaldisplay
- Integrierte Kochplatte
Bei einigen Küchenmaschinen ist schon diverses Zubehör in der Grundausstattung enthalten, bei anderen gibt es dieses separat und es verursacht zusätzliche Kosten. Je mehr eine Küchenmaschine leistet, desto teurer ist sie. Wachsender Beliebtheit erfreuen sich elektronische Geräte.
Unterschied zwischen klassischen und kompakten Küchenmaschinen und Food Prozessor
Die klassische Küchenmaschine besteht aus einer Rührschüssel mit einem darüber liegenden Schwenkarm. Geeignet zum Teig rühren, Brotteig kneten und Sahne schlagen. Diese Maschinen sind in der Lage, große Mengen zu verarbeiten. Zubehörteile wie Gemüseschneider, Nudelaufsatz, Getreidemühle, Fleischwolf, Mixer und Entsafter erweitern ihre Einsatzmöglichkeiten.
Bei Standküchenmaschinen mit Waage müssen Sie die Zutaten vorher nicht extra abwiegen. Die Zuwiegefunktion arbeitet sehr genau. Die Preise bewegen sich zwischen 300 und 800 Euro. Verfügen die Geräte über ein Kochelement, können Sie damit erwärmen, kochen, dämpfen, abschlagen und auftauen. Wichtige Einsatzbereiche sind das Herstellen von Suppen, Soßen, Marmelade, Brandteig und Cremes für Torten. Der Kochvorgang muss nicht überwacht werden. Die Ergebnisse beim Anbraten sind weniger gut. Die Kosten liegen bei rund 800 Euro.
Geräte, die Waage und Kochelement kombinieren, bieten den größten Komfort. Die Anschaffung ist dementsprechend teuer – ab ca. 1200 Euro – und der Platzbedarf hoch.
Bei der kompakten Küchenmaschine bzw. dem Food Prozessor sitzt die Schüssel direkt auf dem Motorblock, die Messer sind unten befestigt. Diese sind vor allem zum Hacken, Schneiden, Raspeln von Gemüse und Kräutern gut einzusetzen. Sie werden meistens schon im Set mit vielen Scheiben verkauft.
Mit integrierter Waage und/oder Durchlauf-Schnitzler zerkleinert sie große Mengen. Diese Geräte sind gut zum Herstellen beispielsweise von Smoothies und Aufstrichen geeignet. Die Preise liegen bei 250 bis 400 Euro. Verfügt die Kompaktküchenmaschine noch über eine zusätzliche Kochfunktion, macht sich das auch beim Preis bemerkbar: Diese Geräte gibt es ab ca. 1300 Euro. Die Ergebnisse beim Einsatz sind gut bis sehr gut.
Der Standmixer ist die einfachste Form einer Küchenmaschine. Er besteht aus einem Motorblock mit Mixeraufsatz. Auch mit diesem Gerät lassen sich schon einige Arbeiten erledigen: Pürieren, Mixen, Hacken. Je nach Leistung auch Eis zerkleinern.
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Tipps für eine kluge Kaufentscheidung
Küchenmaschinen, besonders größere, benötigen einen dauerhaften Platz, um umständliches auf- und abbauen zu vermeiden. Bei der Verarbeitung schwerer Teige und anderer Aufgaben muss sich das Gerät als stabil und standsicher erweisen. Der Untergrund sollte rutschfest sein, um ein Wandern bei schweren Arbeiten zu vermeiden. Kompakte Küchenmaschinen benötigen meist weniger Platz und sind leichter. Ideal ist eine Steckdose in der Nähe, da die Stromkabel meistens nur bis 1,5 Meter lang sind.
Diese Sicherheitsfunktionen sind wichtig: Bei Überschreiten der höchstzulässigen Betriebstemperatur ist darauf zu achten, dass die Maschine selbstständig abschaltet. Maschinen, die nicht auf Dauerlast ausgelegt sind, laufen möglicherweise nach kurzer Zeit heiß.
Sobald sich der Rührarm der klassischen Küchenmaschine nach oben bewegt und sich entriegelt, sollte der Motor stoppen. Ein Greifen in die arbeitende Maschine muss unterbunden sein. Ein Sicherheitsrisiko besteht auch bei einer fehlenden Deckelverriegelung des Mixaufsatzes. Die Messer dürfen nicht weiterlaufen, sobald Sie den Deckel öffnen. Ausstattung der Schneidefunktionen am besten mit Einfüllstutzen und Stopfer. Sicher sind Geräte mit GS-Zeichen.
Tipp: Lesen Sie die Gebrauchsanleitung aufmerksam und bewahren Sie scharfe Aufsätze immer sicher und geschützt vor Kinderhänden auf.
Material und Haltbarkeit: Viele Hersteller setzen bei der Produktion auf Edelstahl, stoßfeste Kunststoffe oder kombinieren beide Materialien. Eine gute Verarbeitung ist wichtig, da nur so zuverlässige Leistungen bei langer Nutzungsdauer gewährleistet sind. Edelstahlschüsseln sind wesentlich robuster und hochwertiger.
Bedienung: Achten Sie auf eine einfache Handhabung und Bedienung der Küchenmaschine. Je mehr Funktionen desto unübersichtlicher und komplizierter kann die Anwendung werden. Ist die Montage des Zubehörs einfach? Können Sie die Behälter gut befüllen und entleeren? Ein stufenlos bedienbarer Geschwindigkeitsregler ermöglicht eine optimale Anpassung an die zu verrichtende Aufgabe. Das einfache Handling entscheidet oft über die Zufriedenheit bei der Anwendung.
Tipp: Eine zweite Schüssel erleichtert das Arbeiten.
Reinigung: Nicht alle Küchenmaschinen sind spülmaschinenfest. Hier erweist sich die Säuberung der abnehmbaren Einzelteile gegebenenfalls als sehr aufwendig und zeitintensiv.
Tipp: Reinigen Sie das Gerät möglichst bald nach jeder Anwendung. Eingetrocknete Speisereste sind schwieriger zu entfernen. Oder weichen Sie die abnehmbaren Teile schon einmal ein.
Leistung: Je nach Modell beträgt die Leistung zwischen 300 und 1600 Watt. Die Leistung in Watt gibt die maximale Leistung des Motors an. Für leichte, cremige Teige, Smoothies, Mixen von frischem Obst oder Zerkleinern von Gemüse reicht eine Maschine mit 300 bis 500 Watt vollkommen aus. Wenigstens 500 Watt mit mindestens zehn Minuten Dauerbetrieb ohne Überhitzung ist bei schweren Brot- oder Pizzateigen und großen Mengen nötig. Wichtig ist auch, wie still die Maschine bei höchster Stufe läuft. Die Maschine muss für eine hohe Leistung ausgelegt sein.
Geräuschentwicklung: Wie laut darf eine Küchenmaschine sein? Einige Modelle sind gerade bei schweren Teigen und schwierigen Aufgaben etwas lauter. Oft werden Geräusche subjektiv unterschiedlich wahrgenommen. Als angenehm und normal wirkt eine Lautstärke von rund 50 dB.
Reparatur: Falls doch einmal etwas kaputtgeht, sollten Ersatzteile einfach nachzubestellen sein.
Interessierte Verbraucher*innen erhalten Information und Beratung beim VerbraucherService Bayern oder unter Haushaltstechnik Bayern des bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.