Handwerkerleistung verzögert sich, Preis steigt

Seit Monaten spüren Verbraucher*innen die Auswirkungen der Energiekrise. Gestiegene Preise machen es häufig notwendig, die Heizung zu warten und effizient einstellen zu lassen oder gar einen Heizungsaustausch vorzunehmen, um zukünftigen hohen Stromkosten entgegenzuwirken. Ist der Auftrag mit einem Handwerker abgeschlossen, zieht sich die konkrete Ausführung aber derzeit teilweise wegen fehlender Baustoffe oder Ersatzteile über Monate hinweg. Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) warnt vor so genannten Preisanpassungsklauseln und rät Verbraucher*innen, genau hinzuschauen, um schlussendlich nicht zu viel zu bezahlen.

Grundsätzlich gelten für Verbraucher*innen immer die Preise zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses, auch wenn die Ausführung der Arbeiten zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. „Eine Ausnahme gilt bei sogenannten Preisanpassungsklauseln. Diese können in Verträgen oder in Allgemeinen Geschäftsbedingungen vereinbart werden, unterliegen aber strengen rechtlichen Vorgaben“, erklärt Monika Kettemann-Rauschan, Volljuristin und Verbraucherberaterin beim VSB. So dürfe beispielsweise bei einer Vereinbarung in AGBs keine Preisanpassung erfolgen, wenn die Ausführung der Arbeiten innerhalb von vier Monaten ab Vertragsschluss erfolgen. Auch müsse die Preisanpassungsklausel klar und verständlich formuliert sein und sich auf konkret vereinbarte Kostenerhöhungen beziehen, damit diese im Falle einer Preiserhöhung für die Verbraucher*innen nachvollziehbar bleibe.

„Verbraucher*innen sollten Preisanpassungsklauseln auf ihre rechtliche Wirksamkeit überprüfen und gegebenenfalls Vereinbarungen im Auftrag treffen, die unter bestimmten Umständen, zum Beispiel bei verzögertem Auftragsbeginn oder Lieferengpässen von Material, einen Rücktritt vom Auftrag möglich machen“, so die Expertin.

Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp: Energiekrise: Handwerker finden und beauftragen