Presse

05.05.2022, Wasser-Fußabdruck durch bewussten Konsum senken

So viel Wasser steckt in unseren Lebensmitteln

Wasser steht uns wie selbstverständlich zur Verfügung. Nicht allein beim Duschen, im Haushalt und Garten verbrauchen wir es, einen weitaus größeren Teil beanspruchen wir durch unseren Konsum. Dieser Wasser-Fußabdruck, also der tatsächliche Wasserverbrauch und seine ökologischen Auswirkungen, sind uns häufig nicht bewusst. In Deutschland beträgt er pro Person und Tag fast 4.000 Liter im Durschnitt (Umweltbundesamt).

Nahrungsmittel und landwirtschaftliche Produkte sind für einen Großteil des weltweiten, sogenannten virtuellen Wasserverbrauchs verantwortlich. Spitzenreiter sind tierische Lebensmittel, denn beträchtliche Wassermengen fließen in die Produktion von Futtermitteln. Mehr als die Hälfte des deutschen Wasser-Fußabdrucks ist durch Einfuhr ausländischer Produkte bedingt, der restliche Anteil aus eigenen Ressourcen gedeckt. Bei den deutschen Importen stehen Agrarprodukte wie Kaffee, Kakao, exotische Früchte, Soja und verschiedene andere Ölsaaten ganz oben auf der Liste des virtuellen Wasserverbrauchs. In wasserarmen Produktionsgebieten findet sich in der Regel eine höhere Wasserentnahme, als sich durch Niederschläge neu bildet. Wegen geringer Niederschlagsmengen ist dort vielerorts eine künstliche Bewässerung notwendig. Grundwasserstände sinken damit kontinuierlich. Zudem benötigt ein und dieselbe Pflanze je nach klimatischer Situation unterschiedlich viel Wasser. 

Marianne Wolff, Umweltreferentin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) gibt Tipps, um den eigenen Wasser-Fußabdruck zu verkleinern: „Es lohnt sich, beim Einkauf genauer hinzusehen und den Rohstoff Wasser, der in den Lebensmitteln steckt, im Blick zu haben. Durch einen jahreszeitlich angepassten Kauf von Obst und Gemüse aus der Region schonen wir Wasservorkommen weltweit“. Wer nur einen Tag pro Woche auf Fleisch verzichtet, spart damit so viel Wasser, dass eine Person ein ganzes Jahr lang täglich duschen könnte.

Der Anbau ökologischer Produkte erfordert gewöhnlich weniger Wasser als großflächige Monokulturfelder. Flächengebundene Tierhaltung verhindert hohe Stickstoffeinträge in Grund- und Oberflächenwasser. „Kaufen Sie nur so viel Lebensmittel ein, wie Sie auch verbrauchen. Landen die Lebensmittel im Müll, verschwenden wir nicht nur die Produkte selbst, sondern auch die (Wasser)-Ressourcen, die in ihnen stecken“, so die Expertin.
Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp: "Wasser-Fußabdruck durch bewussten Konsum senken